Der Begriff der Resilienz wird heute in vielen Zusammenhängen und Wissenschaftsbereichen genutzt – u.a. der Physik, der Soziologie und der Medizin. Umgangssprachlich übersetzt wird er häufig als „Widerstandsfähigkeit“.

Ursprünglich kommt der Begriff der Resilienz aus der Materialkunde und beschreibt die Fähigkeit eines Materials, auch nach extremer Spannung wieder in seinen Ursprungszustand zurückkehren zu können. Zum Beispiel kann man ein Gummiband bis zu einem gewissen Grad dehnen, und wenn man es loslässt, kehrt es in seinen Ausgangszustand zurück. Das selbe gilt für den Ast eines Baumes, oder zum Beispiel eine Angelrute.

 Und was hat das Ganze mit uns als Menschen zu tun?

Stress bei der Arbeit, an der Uni oder in der Schule. Die Vereinbarkeit mit unserem Privatleben. Die kleinen und großen Konflikte, Krisen und Katastrophen des Alltags. Und auf all das oben drauf jetzt noch Pandemien, Kriege, Wirtschafts- und Finanzkrisen. Hält sich das alles in Grenzen, gelingt es den meisten Menschen noch relativ gut, positiv mit diesen Herausforderungen umzugehen. Bei zu vielen Herausforderungen und Belastungen geraten wir aber nach und nach aus dem Gleichgewicht und es entsteht im schlimmsten Fall eine Abwärtsspirale, die zu Erschöpfung und Depressionen führt und gleichzeitig zahlreiche weitere Krankheiten auslösen oder begünstigen kann.

Bei Menschen beschreibt Resilienz also die psychologische Fähigkeit von Personen oder Gruppen, schwierige Lebenssituationen wie Konflikte, Krisen oder Katastrophen ohne dauerhafte Beeinträchtigung zu meistern und daraus im besten Fall gestärkt hervorzugehen.

Das spannendste an uns Menschen ist also unsere Fähigkeit zu lernen. Und deshalb hat der Resilienz-Experte Sebastian Mauritz vorgeschlagen, den Begriff Resilienz durch Prosilienz® zu ersetzen – und sich diesen Begriff als Marke eintragen lassen. Denn wenn wir Menschen eine Krise erfolgreich bewältigen, wachsen wir daran. Unsere Resilienz nimmt also indem wir sie nutzen zu. Großartig, oder?

Und das führt uns noch zu zwei weiteren spannenden Metaphern, um besser zu verstehen, worum es bei diesem abstrakten Begriff eigentlich geht:

Man kann Resilienz als eine Art Muskel betrachten, den man trainieren kann. Am Anfang kann man nur ein paar Kilo stemmen. Aber durch konstantes Training werden es immer mehr. Deshalb lohnt es sich unsere Resilienz-Fähigkeit zu trainieren.

Eine andere Möglichkeit Resilienz besser zu fassen ist, sie als unser psychologisches Immunsystem zu begreifen. Und genau wie bei unserem physiologischen Immunsystem, kann es uns umso besser vor Umwelteinflüssen schützen, je stärker es ist. Nur, dass es dabei nicht um unseren Körper geht, sondern um unsere Seele. Je resilienter wir sind, um so eher können wir die Belastungen abwehren, die auf unsere Seele und damit unsere psychologische Gesundheit einwirken. Und genau wie wir unser körperliches Immunsystem stärken müssen, damit es uns gut beschützen kann, so sollten wir es auch mit unserem psychologischen Immunsystem tun.

Das macht deutlich, dass Resilienz nicht von alleine entsteht, sondern dass wir etwas dafür tun müssen. Schau am besten also gleich unter Training nach, wie Du Deine persönliche Resilienz steigern kannst.