„Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
  den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
  und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“

Reinhold Niebuhr

Um zu verstehen, worum es bei Akzeptanz geht, ist es zunächst wichtig, ein weit verbreitetes Missverständnis zu beseitigen:

Im täglichen Sprachgebrauch wird etwas akzeptieren oft gleichgesetzt mit hinnehmen oder aushalten. Das beschreibt einen äußerst passiver Umgang mit einer spezifischen Situation und implizit ein sich ausgeliefert fühlen. Man meint es akzeptieren zu müssen, weil man es nicht ändern kann. Eine klassische Opferperspektive.

Das ist allerdings überhaupt nicht, was Akzeptanz im Kern meint. Hier geht es viel mehr darum, zunächst erst einmal ohne Bewertung zu akzeptieren, wie es gerade ist. Also eine neutrale, beobachtende Haltung einzunehmen. Und im besten Fall seinen inneren Frieden mit der Situation bzw. den Umfeldbedingungen zu machen, in denen man sich gerade befindet.

Diese neutral-beobachtende Haltung ist die Basis einer möglichst objektiven Betrachtung der eigenen Handlungsoptionen. Und damit das Gegenteil einer ohnmächtigen Opferrolle.

„Love it, change it or leave it.“

Henry Ford

Denn auch, wenn es sich manchmal für uns nicht so anfühlt, wir haben immer die Wahl. Wir sind niemals Opfer, und wir können uns immer entscheiden, wie wir mit einer belastenden Situation umgehen wollen, um sie Schritt für Schritt – oder manchmal auch mit einem Knall – aufzulösen.

Und damit das produktiv und nicht frustrierend ist, sollten wir niemals gegen etwas ankämpfen, sondern nur für etwas. Und was das ist, können wir jederzeit definieren. Und auch wieder ändern.

Eine Situation zu akzeptieren ist also das Sprungbrett dafür,

  • die eigenen Optionen zu analysieren
  • eine Entscheidung zu treffen, welche Option einem am besten erscheint
  • diese Option auszuprobieren, damit selbst ins Handeln zu kommen und so Selbstwirksamkeit zu erleben
  • die eigene Entscheidung ggf. wieder zu revidieren und einen anderen Weg einzuschlagen

bis man irgendwann sein Ziel erreicht.